Ich reise gerne ...

Hamburg-Berlin. Schon wieder. Eine mir unbekannte, dennoch irgendwie nahestehende Person fragte mich gestern, ob ich nur noch fliegen würde. Worauf ich antwortete : Nein … nur zur Hälfte. Denn die andere Hälfte meiner Zeit sitze ich in Zügen. Denn irgendwie muss man ja nach irgendwo. Und das Irgendwo liegt manchmal im Nirgendwo. Oder ist einfach zu nah an Hamburg dran, als das sich das Besteigen eines Flugzeugs rechtfertigen liesse. Ich reise gerne. Denn es gibt keine Möglichkeit mehr Menschen zu begegnen als auf Reisen. Die junge Frau die gedankenvergraben mit einem Bleistift die Striche übt, die sie Bachs “Sonaten und Partiten” entnimmt. Die ältere Frau, die schier am Verschlussmechanismus der Behindertentoilette verzweifelt.Die vielen Unfreundlichkeiten und Höflichkeiten, die umherwabern, wenn viele Menschen, die sich nicht kennen, für eine begrenzte Zeit auf engen Raum zusammengefercht werden. Die Schweizerin beim Checkin, die sich ihrer Attraktivtät derart bewusst ist, das sie nicht bemerkt, das das keine Entschuldigung für Arroganz und unhöfliches Verhalten ist nebst älterem Begleiter, der sich durch das Äussere blenden laesst und eine übertriebene Ergebenheit nach aussen zeigt.